An Sylvius
2011
Sylvius Leopold Weiss war der größte und einflussreichste Lautenist seiner Zeit. Er komponierte über sechshundert Werke, war einer der bestbezahlten Musiker am Hof August des Starken in Dresden und galt als hervorragender Improvisator.
„Mit AN SYLVIUS versuche ich ausdrücklich keine historische Rekonstruktion der Weiss’schen Kunst. Vielmehr geht es mir um eine hermeneutische Betrachtungsweise, ein lebendiges, tiefes Erlebnis barocker Musik, die durch freie zeitgenössische Improvisation – so hoffe ich – an unmittelbarer Kraft und Sinnlichkeit gewinnt. Aus Musiken von Weiss, Bach und deren Zeitgenossen und eben eigenen freien Improvisationen gestalte ich Suiten, die sich in immer neuen Konstellationen zusammensetzen.
Alle Musik kommt von uns Menschen und ist deshalb nur eines: ein Abbild, eine Spiegelung des Lebens. Wenn ich also aus dem freien Spiel, geleitet ausschließlich von spontaner Intuition in barocke Sätze münde, befruchten sich das Heutige und der historische Text gegenseitig. Das ist mein Wagnis und meine Hoffnung.
Wenn Adorno schreibt: „Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Herzen ohne erst die Seele zu befragen“, dann formuliert er eine Qualität, die ich mir von jeder Musik wünschen möchte. AN SYLVIUS ist der Versuch, diesem Wunsch so nahe zu kommen, wie es mir möglich ist.“ Marc Sinan im Mai 2011
17. Februar 2013
13. März 2013
Radialsystem
Marc Sinan
Solo-Gitarre
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