Schlacthen
2017
SCHLACHTEN besteht aus drei abendfüllenden Programmen mit zeitgenössischen Neuschöpfungen und Stücken von Helmut Oehring, Turgut Erçetin und Marc Sinan sowie einer musikalischen Verneigung vor Steve Reich mit der Aufführung seines Stücks WTC 9/11.
SCHLACHTEN I
KRUNK (KRIEG/innen) Als wir ihn in den Sarg legten, war er leicht wie ein Vogel
LOCKED IN
KRUNK (KRIEG/innen)
WRONG . SCHAUKELN – ESSEN – SAFT
von Helmut Oehring
Komponierte Plateaus aus Opfer- oder Täterschaft, Gewalt, Gegengewalt, Klang, Sprache und Verstummen: Den Auftakt zu der dreiteiligen Reihe „Schlachten“ bildet ein halbszenisches Konzert mit drei Werken des Komponisten Helmut Oehring. Im Zentrum steht die Komposition „KRUNK (KRIEG/innen) Als wir ihn in den Sarg legten, war er leicht wie ein Vogel“, die auf eigenen Texten sowie Auszügen aus dem „Buch des Flüsterns“ von Varujan Vosganian beruht. Wie u.a. in seiner Komposition „Massaker, hört ihr MASSAKER! (an: Recep Tayyip Erdogan)“, die 2015 im Rahmen des vielbeachteten Konzertprojektes „Aghet“ der Dresdner Sinfoniker im RADIALSYSTEM V uraufgeführt wurde, setzt Oehring seine Beschäftigung mit den Auswirkungen von Krieg, Flucht und Exil auf Kunst und Gesellschaft fort. „KRUNK(KRIEG/innen)“ ist ein instrumental-vokaler Dialog zwischen Gitarrist Marc Sinan als Erzähler und dem Vokalkünstler David Moss sowie einem vokal und szenisch agierenden Streichtrio, verwoben mit elektronischen und vorproduzierten Klängen von Torsten Ottersberg.
SCHLACHTEN II
AUF DEM NICHTS
WTC 9/11 – Steve Reich
December – Turgut Erçetin
Elegia 3 – Conrado del Rosario
Auf dem Nichts (UA) – Marc Sinan
Der zweite Teil der Reihe fokussiert mit vier Streichquartetten die Perspektive der Opfer – seien es die Toten des Terrorakts am 11. September 2001, inhaftierte, türkische Oppositionelle oder armenische Kriegsgefangene. Turgut Erçetin ist einer der profiliertesten Vertreter der Neuen Musik in der Türkei. In „December“ (2011) untersucht er mithilfe von Live-Elektronik neue Arten der musikalischen Interaktion. Die vier Musiker sind über die Elektronik miteinander verknüpft, sodass der je eigene Instrumentenkorpus zugleich auch Resonanzraum für den jeweils anderen ist. Steve Reichs Stück „WTC 9/11“ über die Zerstörung des World Trade Centers in New York ist ein bewegendes, musikalisches Zeugnis, in dem Helfer und Opfer zu Wort kommen.
Auch Marc Sinans Komposition „Auf dem Nichts“ arbeitet mit historischen Originalaufnahmen: Die Gesänge armenischer Gefangener im Ersten Weltkrieg sind verwoben mit der zeitgenössischen Partitur.
SCHLACHTEN III
THE NUMBER OF THE BEAST
Szenische Komposition von Marc Sinan
So anziehend, wie abstoßend, unbegreiflich finster und unvergleichlich schön, so voll von extremen Widersprüchen zeigt sich der Mensch an den Polen seiner Existenz. Wenn er liebt, spielt, genießt oder stirbt offenbart sich sein Ureigenes.
»The Number of the Beast« ist der finale Höhepunkt der Konzertreihe SCHLACHTEN – ein entgrenzter Abend, der ein extremes Konzerterlebnis, Barbecue auf der Spreeterrasse des RADIALSYSTEM V und Public Viewing der Fußball-WM miteinander verbindet.
Gefördert mit Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Medienpartnerschaft: RBB Kulturradio.
Marc Sinan
Künstlerische Gesamtleitung
Vera Heimisch & Josephine Heide
Produktion
Maike Wetzel
Dramaturgie, PR
Holger Kuhla
Dramaturgie
SCHLACHTEN I
Helmut Oehring
Konzeption, Komposition & musikalisch-szenische Leitung
Stefanie Wördemann
Textbuch
Torsten Ottersberg
Soundkonzeption,- produktion & Klangregie
Marc Sinan
Solo-Gitarren, Stimme
David Moss
Stimme, Percussion, Gitarre
Emily Yabe
Violine, Stimme & Gebärden
Karen Lorenz
Viola, Stimme & Gebärden
Iida Hirvola
Violoncello, Stimme & Gebärden
SCHLACHTEN II
Sonar Quartett (Nikolaus Schlierf, Cosmina Gerhardt, Wojciech Garbowski, Susanne Zapf)
Streichquartett
Marc Sinan
Gitarre
SCHLACHTEN III
Marc Sinan
Komposition, E-Gitarre, Elektronik
Oguz Büyükberber
Klarinette, Elektronik
Daniel Eichholz
Schlagzeug
Jelena Kuljic
Stimme/Performance
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