[aghet] [ağıt]
2015
Im Türkischen steht ağıt für das „Klagelied“. Aghet – „Katastrophe“ – ist einer der Ausdrücke, die von den Armeniern für jenes Verhängnis verwendet werden, das 1915 über sie hereinbrach. Führende armenische Intellektuelle des Osmanischen Reiches wurden in Istanbul verhaftet – eine Entwicklung, die in Deportationen der Armenier ganz Anatoliens endete, in Massenmord und Todesmärschen in die syrische Wüste: Bis zu 1,5 Millionen Menschen fanden den Tod. Als wichtigster Verbündeter des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg war auch das deutsche Kaiserreich in die Verbrechen verstrickt. Deutsche Offiziere nahmen aktiv am Geschehen teil.
Die Dresdner Sinfoniker wollen mit ihrem Konzert ein Zeichen der Versöhnung setzen und sind besetzt mit Musikern aus der Türkei, Armenien, Deutschland sowie Mitgliedern des No Borders Orchestra, das mit Musikern aus den ehemaligen jugoslawischen Staaten versammelt und ebenfalls ein Versöhnungsprojekt ist. Zwei Auftragswerke von Zeynep Gedizlioğlu (Türkei) und Helmut Oehring (Deutschland) sowie das Bratschen-Duduk-Doppelkonzert Surgite Gloriae des armenischen Komponisten Vache Sharafyan bilden das Herz dieses außergewöhnlichen Erinnerungsprojektes.
Marc Sinan
Initiator, Solo-Gitarre
Markus Rindt
Produzent
Zeynep Gedizlioğlu, Helmut Oehring und Vache Sharafyan
Kompositionen
Andrea Molino, Premil Petrovic
Dirigenten
Olaf Katzer
Chorleitung
Stefanie Wördemann
Libretto
Matthias Worm
Viola
Araik Bartikian
Duduk
Carl Thiemt
Bariton
Friedrich Ilgner
Knabensopran
Dresdner Sinfoniker, No Borders Orchestra mit internationalen Gästen
Orchester
Mitglieder des Dresdner Kammerchores und AuditivVokal
Chor
In Kooperation mit
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Radialsystem V Berlin, Dresdner Kammerchor und AuditivVokal, No Borders Orchestra, National Chamber Orchestra of Armenia und YMUSIC
Eine Produktion der Dresdner Sinfoniker e.V., initiiert von Marc Sinan
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