Tepegöz
2015
Ein Hörspiel von Marc Sinan frei nach einer Episode aus dem türkischen Sagenzyklus DEDE KORKUT für Erzähler, Stimme, Kontrabass, Flöte, Percussion, Gitarre, Zuspielband und Orchester.
Die Geschichte von „Tepegöz“ verweist motivisch auf den Gesang über den Zyklopen Polyphem aus der Odyssee:
Tepegöz, das barbarische „Scheitelauge“, ist das Produkt einer Vergewaltigung. Er erfüllt den Fluch seiner geschändeten Mutter und ermordet seine Zieheltern, die Oghusen. Sein Pflegebruder richtet sich schließlich gegen ihn.
Diesen Konflikt um Schuld und Rache greift Marc Sinan für ein musik-archäologisches Hörstück auf, das zugleich den Mythos über dokumentarisches Material spiegelt: Neben traditionellem Liedgut aus Aserbaidschan, Usbekistan und Kasachstan erzählen Istanbuler Intellektuelle ihre Version des Mythos, der allgemein die Frage nach der gesellschaftlichen Aufarbeitung einer unlöschbaren Schuld stellt und sich etwa auf den Genozid der Türken an den Armenieren übertragen lässt.
Eine Auftragsproduktion von SWR2 Hörfunk
Marc Sinan
Komposition und Realisation, Gitarre / E-Gitarre
Fabian Panisello
Dirigent
Holger Kuhla
Texteinrichtung
Manfred Hess
Dramaturgie
Lars Rudolph
Erzähler
Jelena Kuljic
Stimme und Gesang
Jun Kawasaki
Kontrabass
Sascha Friedl
Flöte / Altflöte / Subkontrabassflöte
Maria Schneider
Gran Cassa / Marimba / Glockenspiel
Ulzhan Baibussynova
Zhirau
Mehri Asadullayeva
Kamancheh
Askar Soltangazin
Dombra
Toir Kuziyev
Sato
Dresdner Sinfoniker
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